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Bericht aus der Wilhelmshavener Zeitung vom 04.05.2023

Für den Wilhelmshavener Sören Otten ist 2023 ein besonderes Jahr. Und das trotz zahlreicher Erfolge des Triathleten. Der 28-Jährige kennt die Ironman-Distanz, er war Duathlon-Weltmeister und „NordseeMan“-Zweiter.

Erstmalig aber hat der Zeitsoldat aus Germersheim (Rheinland-Pfalz) die Profilizenz bei der Deutschen Triathlon Union (DTU) beantragt. Damit gibt es für den ehemaligen TSR-Triathleten keine Altersklassen mehr. Gewertet werden die Auftritte des Bundeswehr-Ausbilders in Sachen Sport ausschließlich in der Profiklasse. Und da ist die Konkurrenz groß – der 300 Euro teure Versuch inklusive Meldung bei der nationalen Anti-Doping-Agentur Nada ist es für Sören Otten aber wert.

Drei Wochen Training auf Mittelmeer-Insel

Zunächst einmal setzte der 28-Jährige aber auf Altbekanntes und Bewährtes – die Baleareninsel Mallorca. Nach einem halbprivaten Familienurlaub im Februar (Otten: „Da war noch nicht so viel Zug auf der Kette“), ging es aktuell noch einmal für drei Wochen auf die Insel. Zunächst bereitete sich Otten in Alcudia mit der Bundeswehr-Nationalmannschaft auf die Teilnahme an der Militär-WM im Triathlon (Olympische Distanz) am 7. Mai in Bordeaux (Frankreich) vor.

Bei der Vorjahresauflage in Spanien belegte Otten den 27. Platz und war seinerzeit damit „einigermaßen zufrieden“. Die Besonderheit dort: Windschatten-Rennen ist beim Radfahren – im Gegensatz zum Beispiel zum Ironman auf Hawaii – erlaubt.

Die Folge beschreibt Otten: „Du musst möglichst in die erste Gruppe hineinkommen, um vorne mitmischen zu können.“

Ausdauer-Einheiten im 25 Meter-Pool

Auf Mallorca stand deshalb neben 600 Radkilometern und dem Laufen vor allem das Schwimmen – im 25 m-Hotelpool – als erste Disziplin des Triathlons im Mittelpunkt. Wer da schnell aus dem Wasser ist, kann dann idealerweise auf den 40 Radkilometern im Windschatten „mitschwimmen“, bevor dann beim 10 km-Lauf jeder auf sich gestellt ist.

Das Mittelmeer kam für Otten dann als Trainingselement erst in den Wochen zwei und drei im Inselnorden dazu. Der 28-jährige betreute dabei die schnellste Radgruppe des Triathlon-Verbandes Niedersachsen, die dort ein Camp unter der Leitung von Landestrainer Andre Albrecht veranstaltete.

Da Albrecht auch für Otten die Trainingspläne schreibt und der Wilhelmshavener als Nachwuchsathlet seinerzeit – auch schon unter Albrecht – mit dem TVN auf Mallorca trainierte, lag die Verbindung nahe.

Die Routen ab Can Picafort zu planen, war für den 28-Jährigen kein Problem. „Ich kenne ja einige Ecken schon wie meine Westentasche. Bei unserer Königsetappe über 205 Kilometer war es mir aber schon wichtig, dass wir uns nicht verfahren. Da habe ich mir die Route schon sicherheitshalber auf den Tacho geladen.“

Auch wenn gemäß der gängigen Kalenderweisheit Triathleten im Winter gemacht werden, spielte das Wetter mit. Otten: „Es war bombastisch. Wir hatten nur einen halben Regentag. Und auf den Kanaren habe ich den Wind schon als viel unangenehmer erlebt.“ Vielleicht war das Wetter am Ende sogar ein bisschen zu schön. Otten: „Seit ich wieder zuhause bin, schlage ich mich mit einer leichten Erkältung herum.“

Radsturz aus Vorjahr wieder super verheilt

Apropos: Im vergangenen Jahr setzte ein Sturz beim Radfahren und die Verletzung des Schultereckgelenks, die allerdings nicht operiert werden musste, den Triathleten für geraume Zeit außer Gefecht. Otten: „Laufen und Radfahren ging irgendwann wieder, aber das Schwimmen fühlte sich nach drei Monaten Pause richtig komisch an. Aber glücklicherweise ist alles super verheilt.“

Das Wettkampfprogramm für dieses Jahr „steht“ ansonsten. Als Saisonhöhepunkt ist am 3. September ein Start beim Ironman 70.3 in Zell am See (Österreich) geplant. Zur Vorbereitung dienen Mitteldistanzen in Ferropolis (21. Mai), Hannover (4. Juni) und Erlangen (23. Juli).

Staffelstart beim NordseeMan geplant

Und auch die heimischen Fans dürfen sich freuen: Sören Otten hat sich beim NordseeMan am 12./13. August in Wilhelmshaven angemeldet. Allerdings „nur“ für den Staffelwettbewerb auf der Mitteldistanz. Und da gibt es Probleme: Denn Radfahrer Sören Otten und Läufer (und Surfer) Lasse Brudek haben ihre Schwimmerin – Brudeks Freundin Muriel Sudhoff – wegen einer Verletzung verloren. Ersatz kann sich melden. Trio-VervollständigerInnen müssen dabei auch vielleicht gar nicht so schnell sein. Sören Otten hat ja 90 Kilometer Zeit, ein bisschen was aufzuholen.

Wir drücken Sören die Daumen für seine weiteren sportlichen Ziele.

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